Nach dem Frühstück machte ich mich vor allen anderen Pilgern auf den Weg, wohlweislich, dass mich die meisten Pilger auf den folgenden Anstiegen wieder einholen würden. Um mich herum war der Weg wolkenbehangen. Die Sichtweite betrug maximal 50m. Das hatte den Vorteil, dass man den kommenden Anstieg nicht schon von weiten sehen konnte. Nach dem satten Anstieg nach der Herberge verflachte der Weg aber ein wenig, so dass ich gut voran kam. Auch am heutigen Tag mussten 600 Höhenmeter bewältigt werden. Vor dem letzten Anstieg auf einer Höhe von 1200m stand wie auch schon vor sechs Jahren ein Bulli mit Getränken, Obst und einigen anderen Speisen. Durch eine Cola und eine Banane gestärkt, ging es zum letzten Anstieg. Nach sechs weiteren Kilometern erreichte ich den höchsten Punkt. Auf einer Bank machte ich mir es mit Paul aus Irland und Chulin aus Südkorea gemütlich. Außerdem waren noch fünf Australier mit uns dort. Da sie eine Flasche Wein dabei hatten, stießen wir auf das Erreichen des höchsten Punktes an. Dieser Punkt ist sogar höher als die noch folgenden Berge beim O Cebreiro und beim Cruz des Ferro. Nach einer längeren Pause machten wir uns nun auf den steilen Abstieg nach Roncesvalles. Gegen 14:00 Uhr checkte ich in der holländischen Herberge ein. Vor dem gemeinsamen Pilgermenü traf ich mich mit Paul und Devrine in einer Bar. Der Nachmittag verging mit Bier und Gesprächen wie im Fluge. Nach dem Abendessen saß ich alleine in der Bar auf ein letztes Bierchen und schrieb die letzten Zeilen für meinen Blog. Die Nacht verbrachte ich dann in einer 4-Bett-Kabine mit einem Spanier, einem Japaner und einem Schweizer.
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