Geschafft! Es war eine weise Entscheidung, nicht bis Roncesvalles zu gehen. Zu irgendwas muss mein gestiegenes Alter ja auch gut sein und sei es nur dazu mit meinen Kräften vernünftig zu haushalten. Um 6:15 Uhr ging der Hauswecker und nach dem kleinen Frühstück (Brot mit Marmelade und guten Kaffee) konnte nun mein zweiter Camino Frances beginnen. Noch schnell einen Stock gekauft und Karen und ich verliesen Saint Jean Pied de Port. "Nur" acht Kilometer mussten bewältigt werden. Das Problem waren dabei die 600 Höhenmeter. Die ersten sechs Kilometer gingen dabei recht gut. Die letzten zwei steilen Kilometer bewältigte ich mit einigen Pausen, so dass ich gegen 11:00 Uhr in meiner Herberge in Orisson einchecken konnte. Natürlich gönnte ich mir bei der Ankunft erst einmal ein Cervezaz con Lemon grande (großes Alster). 5,00 Euro waren dabei ein stolzer Preis. Stimmt ja, ich war ja noch in Frankreich, da sind die Preise halt noch ein wenig höher. Karen zog es dann weiter nach Roncesvalles. Sie ist halt noch ein wenig jünger. Oder lag es doch nur an meine schlechte Fitness 😉 Nein, es war weise! In der Herberge teilte ich mein Zimmer mit drei gestandenen Iren, die in einer Tour sabbelten. Es wurde viel gerülpst und jedes zweite Wort war Fucking. Das gemeinsame Abendessen haben wir gegen 18:30 Uhr eingenommen. Neben den Iren hatte sich eine Vielzahl anderer Nationen eingefunden. Die Pilger kamen aus Schweden, Dänemark, Italien, Frankreich, Spanien, Ungarn, Japan, Kanada, Südkorea, USA und auch aus Deutschland. Mit einem Pärchen aus Bremen unterhielt ich mich noch solange, bis uns der Wirt rausschmiss. Trotz des irischen Schnarchers hatte ich eine sehr gute Nacht.
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