Montag, 24. April 2017

19.04.17 - Von Caldas de Reis nach Herbon - 21,4 km


Wie schön kann doch das Pilgern sein?! ;-) Nach dem eher tristen vorherigen Pilgertag folgte nun ein ganz besonderer Tag. Da das mögliche Etappenziel Padron nur 18 km betragen würde, beschlossen wir schon am Vorabend mit Christian und Dirk einen spirituellen Abstecher zum Kloster Herbon zu machen. Der Weg zu diesem Zielort hielt dabei ein ganz besonderes Highlight für Vroni und mich bereit.
Als ich an einer kleinen Schule vorbeikam, rief Vroni mir zu, dass ich hinein kommen solle. Sie war vom Pädagogen der Schule angeprochen worden, ob sie den kleinen Vorschulkindern etwas aus ihrem Heimatland Deutschland (nicht Bayern ;-)) in deutscher Sprache erzählen könnte. Die Schule hat sich für die Pilger geöffnet und will seinen Schülern die vielfältigen Länder, Kulturen und Sprachen näher bringen. Das Bild von der Facebook-Seite (s. rechts) symbolisiert dieses "Öffnen" sehr gut. Durch ein offenens Fenster schauen die Vorschüler den vorbeikommenden Pilgern hinterher oder laden sie halt zu sich in den Unterricht ein. 
Auf der Facebook-Seite heißt es, "There are two ways to know the world: Traveling or meeting the travelers."  Dieser Ansatz ist doch mal eine gute Idee. Jeden Tag kommen so Menschen aus der ganzen Welt in die Schule und die kleinen Vorschulkinder lernen so schon sehr früh die Vielfalt der verschiedenen Menschen unseres Planeten kennen. Als Grundschullehrerin freute sich Vroni natürlich besonders über die Einladung und erzählte den Kids einiges über uns in spanischer und deutscher Sprache. 
Gemeinsam trugen wir dann das Kinderlied "Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt 'ne kleine Wanze..." vor. Als "Dankeschön" bekammen wir dann von den Kleinen ein Muscheln überreicht. Diese (Vor-)Schule war ein absolutes Highlicht für mich auf diesem Caminho.
 
 
 
Nach diesem tollen Erlebnis ging es mit mentaler Stärkung auf dem kleinen Umweg zum Franziskanerkloster in Herbon. Es kann nur insofern von einem UMWEG gesprochen werden, wenn wir dieses in Bezug setzen wollen, auf den ca. drei mehr gelaufenen Kilometern auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Das Kloster war ja bewusst von uns gewählt worden, da wir uns noch eine kleine spirituelle Auszeit vor der Ankunft in Santiago gönnen wollten. Somit war dieser Weg absolut zielführend. 
Im Franziskanerkloster wurden wir von den Hospitaleros herzlich begrüßt. In einer kleinen Sitzecke wuchs unsere Pilgergruppe immer mehr zusammen. Mittlerweile zählte diese Gruppe 13 Pilger. Mit Vroni und Laura war ich gestartet. Dirk, Christian, Christiane und die beiden Sarahs hatten wir in den letzten Tagen schon häufiger getroffen und waren zu Pilgerfreunden geworden. Michael und Angelika, sowie Daniel und Sophie waren als Paare unterwegs und freuten sich wie wir über die gemeinsamen Gespräche und Treffen. Hinzu kam heute noch die kleine Holländerin Lara aus Argentinien, die in München studiert. Gemeinsam nahmen wir hier mit weiteren Pilgern an der Klosterführung, am Gottesdienst und dem gemeinschaftlichen Abendessen teil. Ein Spezialbrand aus Pimientos von Bruder Jose rundete diesen perfekten Tag ab. 
























 

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